Über mich

Als Sternzeichen "Fisch"  bin ich am 20.3.1952 in Magdeburg geboren.
Mein Vater ist im Juni 1953 nach Westberlin abgehauen und deshalb lernte ich ihn nie kennen.
Im Juli 1953 ist er laut der DDR Behörden, im Berliner Plötzensee ertrunken.
1958 bin ich in die Polytechnische Oberschule Maxim-Gorki eingeschult wurden,
die ich bis 1966 besuchte.
Meine Kindheit verlief gut und zufrieden in der DDR.Das ich das blaue Halstuch der Jungpioniere tragen durfte, machte mich stolz.
Ich erlebte viele schöne Dinge im Kinderferienlager,
auf Klassenfahrten und beim spielen in
den Ruinen aus dem 2.Weltkrieg.
Wenn auch das Warenangebot und die Auswahl begrenzt war, hungern musste keiner damals.
1966 fing ich eine Lehre bei der Deutschen Reichsbahn an. Als 14-Jähriger in einer schmucken blauen Uniform, mit 
Kragenspiegel und Schulterstücke, das fand ich toll..
Bis zum 18.Lebensjahr hatte ich kaum Ärger mit der Polizei oder mit dem Gesetz.
Als ich Wählen durfte, strich ich immer die Namen der SED- Kandidaten durch.
Aber wem konnte man denn groß Wählen?
Zwar gab es noch Parteien mit anderen Namen, doch alles waren nur Regierungstreue Gemeinschaften, durchsetzt mit Stasi-Spitzeln.
In einer Demokratie nicht denkbar,aber damals normal.
Wir kannten es eben nicht anders. Von allen anderen Sozialistischen Ländern, ging es uns in der DDR noch am besten.
Ab 1971 also mit 19, hatte ich das Glück meine erste kleine Wohnung zu bekommen.
Zu viele Verbote und zu wenig Rechte gab es in diesem Land. Ich wollte auch nicht mit der Masse mit schwimmen und mich 
der Bevormundung anpassen. Weil ich laut der DDR-Verfassung, dass Recht auf  freie Wahl meines Wohnsitzes hatte, beantragte ich im Herbst 1975 die Ausreise. Ich wollte endlich selbst sehen, wie die DDR-Nachrichten, Schnitzler im schwarzen Kanal und das ND immer schrieb, das im Westen meist nur Arbeitslose, Prostituierte, Kriminelle, Drogensüchtige,  Nazis, Obdachlose und andere vom Kapitalisten Staat unterdrückte Menschen leben.
Nun als Ausreiseantragsteller war ich der Zersetzung, Bespitzlung und den Verhören der Polizei und Stasi ausgesetzt.
Im Rathaus bei der "Abteilung Inneres" sagte ich nachdem mehrfach meine Anträge abgelehnt wurden, dass ich ab sofort für dieses Land keinen Nutzen mehr bringe und deshalb die Arbeit nieder lege.
Weil ich Stur blieb,wurde ich im Januar 1976 verhaftet und zu 20 Monaten Gefängnis verurteilt.
Einfach so, ohne Probleme knallten die mir diese Haft um die Ohren. Es war jeder Kritiker oder Ausreisewillige, für diese DDR  ein Staatsfeind.
Kein Anwalt hätte mich da rausgeholt, zumal die meisten derer so oder so nur IM(Spitzel) für die Stasi waren.
In einem DDR- Gefängnis war es sehr streng. Bei mir kam noch hinzu, dass ich auch in der Haft die Zwangsarbeit, die militärischen Übungen und andere Bestimmungen verweigerte.
Deswegen saß ich die meiste Zeit im strengem Arrest und in Einzelhaft. Ich wollte mit meinem Negativen Verhalten die Behörden dazu bringen, meine Ausreise zu genehmigen.
Wir lassen uns von sowas wie ihnen nicht erpressen, sagten mir oft die Leute bei Abt Inneres.
Ich durfte im Gefängnis im Arrest nicht lesen, nicht schreiben, keine Post empfangen, es gab Kontaktverbot zu anderen Gefangenen, nur alle 3 Tage gab es Mittagessen, Rauchverbot, Frieren,
Drohungen, Beleidigungen der Gefängnispolizei und Essenentzug. Das waren die Erziehungsmethoden des DDR-Strafvollzugs, wenn ich dort im Keller saß.
Aber es waren nicht nur Tage oder Wochen.
Über 14 Monate saß ich in 4 Jahren, in einer dunklen Einzelzelle. Diesen Leuten, die mit dafür verantwortlich waren, passierte bis heute nichts!! Eher im Gegenteil.
Kurz vor der Wiedervereinigung schoben die Bonzen sich noch gegenseitig die besten Posten zu, um mehr Vorteile von der BRD zu haben.
Wenn man besser durchgegriffen hätte, wäre so manch ein SED-Parteibonze verdienterweise auf der Straße gelandet.
Weil wir in Deutschland aber einen viel zu Humanen Umgang mit Tätern pflegten, ist dieses nicht passiert.

Nach fast 3 Jahren Klage, schaffte ich es ab 2008, die Anerkennung der Gesundheitsschäden durch die Stasihaft zu bekommen. Die wenigsten Opfer schaffen das, weil viele aufgeben oder die Versorgungsämter die meisten Anträge immer ablehnen.
In einigen Versorgungsämter der neuen Bundesländer, sitzen sogar Ex-SED-Bonzen.
Eine schriftliche Rehabilitierung die jeder ehemalige politische
Gefangener der DDR hat,ist in dem Fall nur eine Antragsberechtigung.
In NRW war ich mit meinem 1.Buch in 5 Zeitungen, in Sachsen-Anhalt kam ich 2010 in eine Magdeburger Zeitung.

Meine Devise lautet: Wer Kämpft,kann verlieren.Wer nicht Kämpft,hat schon verloren




Meine erste Wohnung

Im Nachbarhaus neben meiner Tante Trude ,da wohnte eine ziemlich alte Frau.
Meine Tante half ihr öfters im Haushalt und beim Einkaufen..Dadurch erfuhr meine Mutter, dass diese Frau Haberland,
demnächst ins Altersheim will.
Beim Wohnungsamt beantragte deshalb meine Mutter, dass ich in diese dann freie Wohnung vielleicht einziehen darf.
Und es klappte tatsächlich, obwohl man ansonsten als junger
Mensch ohne Kind und Ledig, nie eine eigene Wohnung  bekam.
So hatte ich 1971, schon mit 19 Jahren meine erste kleine Wohnung.
Einen Haken hatte die Sache aber,es gab kein Bad,Dusche oder Toilette in der Wohnung.
Das Klo war leider im Keller. Dafür musste ich aus der Wohnung, dann über den halben Hinterhof und dort in den anderen Hauseingang rein.
Dort befand sich die Kellertür, die ich runtergehen musste, um in mein kleines Klo zu kommen
Erst einmal war ich aber froh überhaupt eine Wohnung zu haben. Wenn ich Besuch hatte, dann war es mir immer peinlich, diese zum "Austreten" in den Keller zu schicken.
Anfangs zeigte ich näheren Bekannten und Freunden meine Wohnung.
Später nutzten der MfS ( Ministerium für Staatssicherheit) den Umstand, weil ich viel Besuch bekam, um IM( Informelle Mitarbeiter), in meine Wohnung zu schleusen.
Solche  IM(Stasi-Spitzel) waren aber die Kumpel oder Bekannte von mir. Ich hätte nie gedacht ,dass diese
Personen, mich für einen "Appel und ein Ei", an die "Stasi" verpfeifen.
Im Vorderhaus Parterre, da wohnte Frau Lange. Sie war Rentnerin.
Die Stasi befragte sie, ob sie meine Wohnung beobachten würde.
Sie war einverstanden und sie fühlte sich als Geheimagentin und Kundschafterin.
"Erst 1995 las ich dieses in den Stasi-Akten"
Solche kriminellen Personen wie ich, müssten bestraft werden meinte Frau Lange zur Stasi. Sie konnte vom Stubenfenster aus die Straße und von ihrem Küchenfenster. meine Wohnungstür beobachten.
Sie notierte oft, wann ich das Haus verließ und wann oder mit wem, ich später zurück kam. Wenn ich diese Frau manchmal am Fenster raus schauen sah, dann grüßte sie mich immer freundlich..
Nie hätte ich geglaubt, dass sie eine billiger Spitzel ist. Vor allem, ich habe doch nichts gemacht.
Polizeispitzel gab es schon immer und auch wohl in jedem Land. Aber diese vielen Verräter und Spitzel, wohl nur in einer Diktatur.
Was wollten die denn kriminelles von mir erfahren? Was ich über die DDR dachte,das wussten die doch längst.
Mein Ausreiseantrag wurde mit folgenden Worten in der Akte kommentiert : Brand verleumdet unseren Staat,er lässt sich von kapitalistischen Gedankengut beeinflussen,er ist Kriminell,er missachtet unsere Gesetze. Er ist Asozial, undankbar, hat eine Antisozialistische Einstellung, er beeinflusst andere Leute Negativ..
Weil die DDR für jeden Bürger den sie in den Westen ließen, zwischen 30 000 - 100 000 D - Mark von der BRD bekamen,
wäre meine Gesundheit geschont wurden,wenn die Ausreise schon früher stattgefunden hätte.
Aber die Genossen wollten ja unbedingt zeigen, das sie die Hosen an haben.
Frau Lange schrieb immer auf, wer mich besuchte, männlich oder weiblich.
Für einen Lob oder etwas Geld machten solche IM alles. Später nach der Wende will keiner mehr was gemacht haben.
So blöd kann keiner gewesen sein, um nicht zu wissen, was sie anderen Menschen durch den Verrat antaten.
Meine Wohnung wurde in den Stasi-Akten, als Hauptsitz, Quelle und Treffpunkt von kriminellen Subjekten bezeichnet.
So Naiv ich war, achtete ich auf keine Wanzen in der Wohnung oder auf keine gekaufte Spitzel. Von meinem zweitbesten Freund, seine Mutter war auch als Stasi-Spitzel gegen mich im Einsatz.
Sie horchte ihren Sohn Volker ganz nebenbei oft aus, wenn er nach Hause kam.
Zum Glück erfuhr sie nichts, was mir Schaden konnte. Diese Frau war sehr ehrgeizig und sie biederte sich laufend ihrem Verbindungsoffizier(Hauptamtlicher Stasi-Beamter) an.
Sie war wohl sehr stolz, für den DDR-Geheimdienst arbeiten zu dürfen. Aber wie kann man darauf stolz sein, ihr bekannte Leute auszuhorchen oder zu verraten?    
Das viele der Opfer, unter Umständen jahrelang im Zuchthaus sitzen mussten oder die Haft nicht überlebten, darüber machten sich diese Leute keine Gedanken. Also eine Belohnung war ihnen mehr wert, als ein Menschenleben.
Ich erinnere mich noch, als diese Frau Baum bei mir mal klingelte und zu mir sagte: Jürgen ich  möchte Dich besser kennen lernen und ich habe jetzt was zum trinken mitgebracht.
Sie zeígte auf die Bierflaschen in ihrer Einkaufsnetz
Niemals dachte ich das sie ein Stasi-Spitzel ist. Zum Glück erzählte ich der Frau nichts was mir hätte schaden können.


DDR-Recht und deren Folgen

Was kann es für eine Rechtsauffassung sein, wenn jemand der von diesem System nichts mehr wissen will,für Jahre weggesperrt wird?
Ich würde noch heute vor Scham in den Boden versinken, wenn ich andere Leute, Freunde oder Bekannte, an die Behörden verraten hätte.
Fakt ist doch, dass in einigen Fällen Kinder ihre Eltern, Eltern ihre Kinder oder ein Ehepartner den anderen, an die Stasi verraten haben. Das ist doch Pervers. Während der DDR-Zeit, waren schätzungsweise.300 000 DDR-Bürger als IM tätig. Hinzu kommen noch die ca.250000 Bürger die freiwillig bei der VP, dem ABV, beim  Parteisekretär, der Kripo, dem Chef, andere anschwärzten, schlecht machten oder an die Behörten verriet, oft wegen Kleinigkeiten. 
Zur Zeit der Wende, gab es ca.200 000 IM. Hauptamtliche Stasi-Leute gab es etwa 95 000.
Sicher ist auch, dass sich die Stasi gegenseitig bespitzelt hat, denn Vertrauen untereinander gab es da auch dort nicht.
Die Bespitzelung fing schon im Kindergarten an und sie ging bis ins Altersheim. Also durch alle Alters und Berufsgruppen.
Wenn im Kindergarten ein Kind gefragt wurde; Na hast du gestern Seepferdchen,Schweinchen Dick oder
Sesamstraße geguckt? Falls ein Kind dann antworte -"ja war wieder schön", dann wusste man gleich,das da  Westfernsehen geschaut wurde.Das war zwar nicht vom Gesetz her strafbar,aber nicht gewollt. Das West-TV Programm war für die DDR ein "Feindsender".Diese eigentliche Kleinigkeit reichte aus, das die "Stasi" Akteneintragungen machte und einige Menschen unter Umständen, berufliche Schwierigkeiten bekamen.Zumindest stand man schon mal unter Kontrolle.
Gäbe es Bsp. keine Kindergärtnerinnen,Lehrer,Trainer,Hausmeister und viele andere, die Verräter waren, dann hätte der DDR-Geheimdienst, nicht so viele Erfolgserlebnisse gehabt.
Zum Bsp. konnte ein Hausmeister einiges vom Tratsch im Treppenhaus, an seinem Verbindungsoffizier weiter erzählen.
Wichtigtuerei und Pluspunkte sammeln, hatten Vorrang. Vielleicht kommt daher der Spruch "Aus einer Mücke einen Elefanten machen".Eine Anlaufstelle wo die Bürger ihre bösartigen Unterstellungen oder ihr erlauschtes Wissen loswerden konnten,waren der ABV = Abschnittsbevollmächtigter.Dieser war ein Volkspolizist in grüner Uniform. Meistens ein Offizier ab dem Rang eines Unterleutnants.
In jedem Stadtteil gab es davon mehrere, die ihr Büro in einem Wohnhaus hatten.
Solch ein ABV hatte mehrere Polizei-Helfer,die als Zivilisten eine Armbinde um hatten, wo drauf stand stand "Helfer der Deutschen Volkspolizei"
Wenn Bürger auch sonstige Fragen und Probleme hatten, dann konnten diese VP-Helfer angesprochen werden.
Leider wollten sich viele mit der Behörde,Polizei und anderen Regierungsvertreter gut stellen.Das angeblich so viele DDR-Bürger nicht wussten was sie taten,dieses ist doch bloße Ausrede und Heuchelei.
Ich muss aber zugeben, das ich nie gedacht habe, das so viele Leute(Ca.250000-30000 Bürger) als IM = Informeller Mitarbeiter, gearbeitet haben.
Nach der Wende und durch die Akten, da erfuhr man erst diese hohe Anzahl der Verräter und Denunzianten.
Was geschehen ist,ist geschehen.Das kann man natürlich nicht Rückgängig machen.
Doch das alle die mit dazu beigetragen haben, das die DDR so lange existierte, die ganzen Spitzel, Folterknechte,
hohe Offiziere, SED-Kader oder andere Täter ungestraft davonkommen, das nennt sich Ungerechtigkeit!!Auch tausende Schulkinder und Jugendliche waren Polizei und Stasispitzel.
Die Stasi machte vor niemandem halt.
Für die Angehörigen von den getöteten Opfern ist das mehr als ein Schlag ins Gesicht. Immerhin, wir leben in einer Demokratie. Wenn mir auch manchmal komische Leute schreiben und äußern, ich mache die DDR 
nur schlecht, ich Hetze und vergesse das es hier in der BRD auch viel schlechtes gibt. Ich schreibe hier nur die Wahrheit. Obwohl ich Beweisen kann das ich nicht Lüge,werde ich als Lügner, Krimineller oder DDR-Verräter hingestellt. Der Mut zur Wahrheit ist diesen Leuten abhanden gekommen. Auch traut sich heute keiner der IM 
ihren Enkeln zu erzählen ,das man früher nicht gerade ein Held war.
Ich verherrliche doch nicht den Kapitalismus,nur weil ich die Wahrheit hier und in den Büchern, über meine schlimme Gefängniszeit in der DDR schreibe.Seltsam wie so einige Leute denken oder ticken.
Komisch,noch keiner hat mir mal geschrieben "Entschuldigung,ich war auch einer der IM oder SED-Bonze und habe Fehler gemacht".
Dazu ist keiner Bereit! Lieber leugnet man alles bis heute. .
Außer Günther Schabowski, der im Politbüro der Volkskammer der DDR saß. Sonst hat so gut wie keiner der Schuldigen, seine Fehler zugegeben!
Dafür ist Schabowski von seinen Genossen als Verräter betitelt wurden.  Wir ehemaligen politischen Gefangenen waren angeblich nur Kriminelle Personen, die zurecht im Gefängnis saßen.
Dieser Auffassung sind noch heute ehemalige SED-Kader,Linke und Handlanger des damaligen Systems.
Warum kann die Hemmschwelle nicht überwunden werden und die Leute mal Klartext reden? Früher hat doch von den IM und SED-Beamten, auch keiner Angst gehabt,
Ich will nicht den Eindruck erwecken,das ich nur jammere und alles schlecht machen will.
Aber ich kann meine Erfahrungen mit der Justiz in der DDR, nicht schönreden,nur um einigen Ostalgikern zu gefallen.



Ein undurchsichtiger Fall

Laut der Sterbeurkunde wurde mein Vater an einem Sonntag um 7 Uhr im im Juli aus dem Berliner Plötzensee geborgen.
Aber ca.5 Km von seinem Wohnort entfernt. Wer geht denn wohl Nachts los, ertrinkt im See und man findet ihm um 7 Uhr? Mein Vater konnte Schwimmen. Und  Selbstmord kommt nach seiner Flucht auch nicht in Frage.
Laut der Unterlagen wurde mein Opa zu der Westberliner Polizei gebeten, um über die Umstände zum Tode seines Sohnes was zu erfahren. Auch um die gefundenen Habseligkeiten zu empfangen. Aber er war nicht dort, weil wohl die DDR
die Vorladung einkassierte.
In den 70 er Jahren erzählte mir mal meine Mutter,dass auf dem Friedhof bei der Beerdigung von meinem Vater Stasileute rumschlichen.Nach der Flucht wurde mein Vater wegen Landesverrat von den Ostbehörden gesucht.Er war mitbeteiligt an den Arbeiteraufstand der am 17.Juni 1953 in vielen DDR-Städten stattfand.Ihm drohte 15 Jahre bis Lebenslänglich im Zuchthaus.Nicht selten wurden auch Todesstrafen ausgesprochen, 
weil man gegen die Unterdrückung der Bürger demonstriert hatte.Um dieses zu vermeiden, floh mein Vater aus der DDR.
Wahrscheinlich um zu verhindern, dass von Westberliner Seite aus Kontakt zu meiner Mutter aufgenommen werden konnte, wurde Sie beschattet.Vor der Wende wäre selbst ich, der schlimme Erfahrungen mit der Justiz der DDR gesammelt hat, nie auf den Gedanken gekommen, dass die Stasi auch DDR-Bürger umbringt. Doch in einigen Fällen ist es bewiesen, dass die solche Verbrechen begangen haben. Nicht nur auf Sportler die aus der DDR geflohen waren, sind Mordanschläge durch den
Geheimdienst durchgeführt wurden. Die Polizei in Berlin wo der fall lagert, schrieb mir, zwar kann man nicht beweisen das mein Vater ermordet wurde, aber es spricht mehr dafür, als das es nur ein Unfall war.
Aber das will ja heute keiner mehr wissen, geschweige denn Aufklären. Rechtsanwälte waren damals überwiegend Spitzel.
Wer also dachte, seinem Anwalt im Vertrauen was erzählen, der war ein Opfer dieser Spitzel. Schweigepflicht gab es nicht. Und genauso war es bei den Ärzten.Viele haben ihre Patienten angeschwärzt, was später oft in den Stasiakten zu lesen war.
Das solche gemeinen Verräter trotzdem nach der Wende noch praktizieren durften,dass schlägt dem Fass dem Boden aus.
Schätzungsweise bis zu 50 000 BRD-Bürger haben früher als IM für die Stasi geschnüffelt und bei Besuchsreisen in die DDR, ihr Wissen der Stasi  erzählt.Die meisten Spitzel etwa 250000, waren aber DDR-Bürger.
Auf mich waren damals 8 Spitzel angesetzt.Fast nur Personen, die ich selbst kannte,also Kumpels oder Freunde.
Heute will keiner was getan haben, wenn man dieses Thema anspricht. Heucheln und abstreiten heißt deren Devise.


An der DDR-Grenze
 
Ende Dezember 1981 bekam ich aus Magdeburg von meiner Schwester ein Telegramm,
wo drinnen stand, das unsere Mutter am 26.12.gestorben ist. Ganz unerwartet war es auch nicht, denn seit Jahren war meine Mutter an Krebs erkrankt gewesen.
Das empfand ich als besonders schlimme Nachricht, weil meiner Mutter mir alles bedeutete. Sie war immer für mich da. Sie hielt zu mir, obwohl sie SED- Parteimitglied und Brigadier war.
Als ich mehrfach in der DDR in Haft saß, schrieb sie mir Briefe, schickte Pakete und versuchte mich dort zu besuchen, Ich fühlte mich Schuldig, weil ich in den letzten Tagen vor ihrem Tod nicht bei ihr sein konnte.
Mehrfach hatte ich vorher  versucht, von der BRD aus, in die DDR zu Besuch einzureisen. Doch immer wurden die Anträge abgelehnt.
Am gleichen Tag ging ich zur Post, um mit meiner Schwester zu telefonieren. Damals hatte sie bei der MVB in Magdeburg, bei der Straßenbahn gearbeitet.
Sie sollte schnell ein Visum beantragen und mir schicken, falls vermutlich das Telegramm nicht ausreichen würde zur Einreise.
Meine Schwester beantragte zwar ein Besuchervisum, aber es dauerte einfach zu lange, eh sie Bescheid bekam.
Sie schickte mir eine Bestätigung  vom ABV(Polizei) mit, wo drinnen stand, wann die Beerdigung ist.
Mitte  Januar, einen Tag vor der Beerdigung bin ich mit dem Zug von Köln Richtung Magdeburg losgefahren. Ein Visum hatte ich immer noch nicht erhalten.
Ich dachte mir, wenn die Behörden mir nicht erlauben ein paar Tage bei meiner Schwester zu wohnen, dann doch wenigstens für den Tag der Beerdigung.
Davon war ich eigentlich Überzeugt.
Um so näher ich der Grenze vor Marienborn kam, umso aufgeregter, nervöser und ängstlicher wurde ich. Voller Trauer war ich so wieso.
Beim Halt in Marienborn sah ich DDR-Grenzer und Zöllner rumstehen und gehen.
Die ganzen Grenzsicherungsanlagen, Wachtürme, Stacheldraht, konnte man vom Zug aus erkennen. Erschreckend, erst recht für manchen Reisenden, der sowas vorher noch nicht sah.
Der Zug stand nun und es wurden die Pässe und Fahrkarten kontrolliert.
Ich hörte die DDR-Beamten fragen; Hamse was zum Verzolln? Machen se ma die Tasche uff. Stehnse mal uff. Ausweis reicht nich, Pass brauch ich und das Besucher-Visum.
Näher kommende, und auf den Gang laufende Frauen auch in Zoll und Grenzuniformen mit ihrem strengen Blick und Gesichtszüge,
erinnerten mich an die Zeit in der DDR, als ich 4 Jahre im Gefängnis saß.
Richtige Mannsweiber. Mensch, war mir heiß!! Nach längerer Wartezeit  fragte mich ein Zöllner, nach dem ich meinen Pass gezeigt hatte - und wo ist ihr Visum?
Das habe ich nicht, sagte ich  und zeigte dem das Telegramm mit der Bestätigung des VP. Ohne Visum geht es nicht, sie müssen mit Aussteigen. Kommen sie mit.
Ich war richtig betroffen. Aber ich durfte mich nicht  aufregen, es bringt dann bei solchen Leuten erst recht nichts.
So  stieg ich aus dem Zug und musste ins Bahnhofs-Gebäude, dort in ein Raum reingehen. Wo ist ihr Besucher-Visum? wurde ich grob befragt. Ist beantragt meinte ich,
aber nach 2 Wochen noch keine Zusage. Aber hier sind das Telegramm und die ABV Bestätigung.
Ich möchte nur zur Beerdigung meiner Mutter. Ein Stabsfeldwebel der NVA und ein Zöllner in grauer Uniform verlangten, dass ich alles aus der Reisetasche und aus der Hosentaschen packe. Nach kurzem Abtasten war das Erledigt.
Den Pass anschauen dauerte etwas länger, vielleicht weil als Geburtsort Magdeburg drinnen stand und der Pass Nagelneu war. Dann zählten die zwei Beamten ganz genau meine 20,50 und 100 D-Mark Scheine, die ich vorher auf den Tisch packen musste.
Warten sie hier, sagten die und  verschwanden. Also ca. eine Stunde stand ich im Raum ,qualmte eine Zigarette nach der anderen und wartete ungeduldig.
Möglich, dass die mit der Stasi Bezirksleitung oder mit Berlin telefonierten, sonst würde es doch nicht so lange dauern.
Schließlich war ich vor 11 Monaten erst aus der DDR ausgereist und nun wollte ich wieder rein. Wenn auch nur wegen dem Trauerfall.
Vielleicht rufen die auch den ABV an , von dem meine Schwester den Zettel erhielt. Mensch war ich Nervös, hoffentlich machen die keinen Ärger. Egal, wenn die mir auch Zivilpolizisten
mit geben würden, Hauptsache ich komme morgen  Pünktlich zur  Beerdigung.
Endlich kam jemand. Aber kein höherer verantwortlicher Offizier oder Stasi-Mann kam, um mit mir zu reden.
Nein, ein Unterleutnant dem Aussehen nach ca.23 Jahre alt sagte zu mir, sie dürfen nicht einreisen.
Sie fahren sofort mit dem nächsten Zug Richtung  BRD zurück. Ich fragte warum, sie sehen doch laut Telegramm, dass morgen meine Mutter beerdigt wird!?
Keine Antwort, kein Verständnis oder Regung.
Aus welchem Grund? fragte ich weiter. Der sagte dann; dazu kann ich nichts sagen. Gehen sie, gleich kommt ihr Zug an.
Ich war fix und fertig.
Die Tränen liefen mir den Wangen runter. Ich versuchte mich dem Offizier gegenüber  zusammen zu reißen. Ich fragte noch mal : sie können mich doch unter  Bewachung
zum Friedhof begleiten und anschließend zum Zug zurück? Nein sagte der Grenzoffizier - sie dürfen nicht einreisen.  Aber einen Grund kann man mir doch sagen?
Nichts, nur  eine strenge Miene zu ihrem böses Spiel , dass sie gerade mit mir abzogen. Nun stand ich auf den Grenzbahnhof am Bahnsteig und wartete.
Ich drehte dem in einigen Meter Entfernung stehenden Offizier den Rücken zu, damit der nicht sah, das ich so mitgenommen war und weinte.
Bald kam der Zug Richtung Wolfsburg an. Ich stieg nicht ein, als ich dazu aufgefordert wurde.
Ich möchte erst ihren Vorgesetzten sprechen, sagte ich. Ihre Sache ist entschieden, steigen sie ein. Ich rührte mich einige Minuten nicht vom Fleck. Ein Bahnangestellter fragte mich nach einer Weile, was los ist.
Der Zug wollte losfahren.
Der Unterleutnant, der den Auftrag hatte mich in den Zug zu bekommen, rückte mir auf die Pelle.
Warum sich wohl kein höherer  Offizier traute mir offen ins Gesicht zu sagen, warum ich nicht zur Beerdigung darf!?
Ich wollte es auch nicht länger auf die Spitze treiben. Vielleicht bekomme ich doch noch einige Tage später mein Besuchsvisum.
So gab ich nach. Ich hätte auch nichts im Moment ändern können.
Jedenfalls bestieg ich den Zug. In einem Abteil, wo immer 8 Fahrgäste Platz fanden, war noch was Frei.
Einige Fahrgäste hatten wohl mitbekommen und gesehen, dass es Probleme gab. Gleich fragte man mich, was war denn los?
Die haben mich nicht nach Magdeburg zur Beerdigung gelassen äußerte ich und zeigte einem mein Telegramm.
Der war Bestürzt über das Verhalten ohne Menschlichkeit. Ich saß da, Tränenverschmiertes Gesicht, wie ein Häufchen Elend.
Es kamen 2 Beamte vom Bundesgrenzschutz ins Abteil und  fragten mich was da am Bahnsteig los gewesen war.
Die durften oder hätten natürlich nicht eingreifen oder die DDR Beamten umstimmen können. Schließlich war man Feindlich dem anderen gegenüber eingestellt.
Kurz erzählte ich das Problem. Einer vom BGS, dem ich außer meinem Pass auch das Telegramm zeigte, sagte mir ,dass er es  absolut nicht Nachvollziehen kann.
Der andere Beamte riet davon ab, auf eigene Faust zur Beerdigung zu gehen. Dann können wir ihnen nicht helfen. In Wolfsburg stieg ich aus und ging in das nächste Lokal im Bahnhof und habe einiges zur Beruhigung getrunken.
Ich dachte darüber nach, mir eine Fahrkarte nach Leipzig zu kaufen und in Magdeburg einfach auszusteigen. Aber wieder aus der DDR raus zukommen, wäre dann das Problem ohne Visum an der Grenze.
Und wer weiß, ob nicht am Friedhofstor in Magdeburg einige Stasi-Leute oder IM standen und aufpassten.
Möglich, dass ich dann wenigstens ein paar Tage in U-Haft käme und bestimmt eine Erlaubnis zum Besuch für Jahre abschminken kann.
Nach dem Versuch in Marienborn durfte ich auch danach nie in die DDR zu Besuch. Ich bekam nie eine Begründung für die Ablehnungen.
Ich las erst Mitte der 90 Jahre in den Stasi-Akten, dass ich eine dauerhafte Einreisesperre zum Besuch der DDR bzw. zu meiner Familie hatte.
Auch deswegen, weil ich in Briefen meine und die Lebensverhältnisse und die Freiheit in der BRD gelobt habe. Sowas war für die DDR, feindliche Propaganda und Hetze gegen die DDR
Dabei habe ich nur die Wahrheit geschrieben. Erst zur Wende  1989 durfte ich nach Magdeburg und somit an das Grab meiner Mutter .


Eine Falle

Im Oktober 1977 sollte mir von der Stasi eine Falle gestellt werden.
Vor dem Fußballspiel 1.FC - Magdeburg gegen Schalke 04 versuchte ein Bekannter von mir, mich dazu zu überreden, den Kontakt zu Spielern oder Fans aus der BRD aufzunehmen. Mein sogenannter Kumpel, war ein "IM" .Er hatte sich dazu bereit erklärt, mir diese Falle zu stellen. Wir gingen von unserem Stadtteil aus in Richtung Stadt-Mitte und dabei redete der zu mir," lass uns beide doch versuchen in den Westen abzuhauen".
Wenn ich dieses vor hätte, dann nur mit richtiger Planung. Wahrscheinlich hätte ich nur mit meinem besten Freund darüber gesprochen.
So spontan und auch auf diese unsichere Art wollte ich nicht den Versuch starten. Schließlich wurde alles kontrolliert, sonst gäbe es tausende DDR Bürger weniger, wenn es so einfach wäre. Nein, das ist mir nicht sicher, sagte ich ihm. Ich warte lieber auf meine offizielle Ausreisegenehmigung.
Laut Stasiakte berichtete mein Kumpel später seinem Verbindungsoffizier, dass ich keinen Kontakt im Ernst-Grube-Stadion zu Westdeutschen Fans will.
Der "IM" bekam trotzdem für den Versuch, von dem Verbindungsoffizier (Hauptamtlicher Stasibeamter) als Lohn eine Bockwurst mit Brötchen, sowie eine Fußball-Karte für das Europapokalspiel. 
So stand es in meinen Akten, die ich aber 20 Jahre später erst lesen konnte.
Ich wäre für längere Zeit im Bau gelandet, aber darüber hätten dieses Charakter-Schwein noch gelacht. Obwohl ich vor einem Monat gerade aus dem Gefängnis gekommen war.
In der Akte steht leider nur der Deckname von dem und nicht sein richtiger Name. Und ich weiß auch nicht mehr, mit wem ich 1977 in der Magdeburger Innenstadt unterwegs war.
Sonst hätte ich den auf jedem Fall mal aufgesucht und möglichst im Beisein seiner Familie ihn zur Rede gestellt. Und auch sein vollständiger Name wäre in meinem Buch "Hafterlebnisse eines DDR-Bürgers" gelandet.


Spitzel Ulli

Ein anderer Kumpel von mir hieß Ulli Kleinschmidt. Dieser ging zur Polizei und bat darum als Spitzel arbeiten zu dürfen. Meistens war es umgekehrt.
So stand es in der Akte, das er sich selbst Angebiedert hat.
Dieser Ulli, mehrfach wegen kriminellen Delikten vorbestraft, behauptete er wüsste über mich und meinem Umfeld etwas zu erzählen. Weil der eine Zeit lang öfters zu mir zu Besuch kam, horchte er,  andere mich in meiner Wohnung grade besuchten. Oder er machte die Ohren auf  der Straße auf, wenn ich jemanden traf. Eine pauschale Aussage die von ihm in der Akte steht lautete: Der Jürgen Brand, sowie seine ganzen Kumpels sind alle kriminell und DDR gegenüber Feindlich eingestellt. Das nahmen wohl nicht mal die DDR Behörden ernst, was dieser als Kommentar abgab. Der hatte nichts stichhaltiges gegen mich in der Hand. "Abschaum Kleinschmitt" wollte Vorteile von der Polizei haben, damit er bei seiner nächsten Haftzeit, früher wieder rauskommt. Zur damaligen Zeit Mitte der 70 er Jahre, merkte ich nicht ,was ich mir für eine Zecke eingefangen hatte.
Also ein billiger Polizei-Spitzel. Leider habe ich diesen Typ nach der Wende nie wieder in Magdeburg angetroffen, als ich zu Besuch war. Sein Name stand offen in der Stasiakte. Sonst waren die IM meistens nur mit Tarnnamen versehen.
Bei dem Kleinschmidt haben die sich nicht mal die Mühe gemacht, ihn zu Tarnen.
Aber andererseits, hätte auch niemand gedacht, dass mal die DDR zusammenbricht.
Mit Sicherheit hat dieser Mensch, noch mehrere Leute innerhalb und außerhalb des Gefängnisses, der Stasi ans Messer geliefert.
Es gibt auch das Sprichwort, welches lautet: "Der Feind liebt zwar den Verrat, aber niemals den Verräter"
Zu mir hat noch keiner gesagt oder geschrieben   "Jürgen, ich habe damals Mist gebaut, war Spitzel, Entschuldigung dafür"!
Keiner hat dazu den Arsch in der Hose!!Moralloses Gesindel.


Resonanzen: Ab und an schreiben einige Leute und behaupten das ich Lügengeschichten schreibe, um mich wichtig zu machen,
um Geld mit den Büchern raus zuschlagen,
Das ist Schwachsinn. Stimmt nicht.Wie soll das gehen? Ich bekomme grade mal 1,25 € für ein verkauftes gedrucktes Buch. Für ein verkauftes E-Book bekomme ich 1,78€.Von viel Geld verdienen kann also nicht die Rede sein.
Ich habe die Bücher geschrieben damit junge Leute die das nicht kennen, etwas über die DDR erfahren. Auch über meine Kindheit, die sehr schön war.
Bis jetzt habe ich 3342 meiner Bücher verkauft!
Die Homepage und die angebotenen Bücher sind dafür da, um von der DDR-Geschichte andere Bürger darüber Aufzuklären, was damals mit DDR-Bürgern passierte, die Widerstand leisteten.
Mitleid will ich nicht. Nur Verständnis dafür, das die Opfer von damals ihre Erlebnisse nicht so einfach wegstecken können und darüber reden oder schreiben.


 

                                                                                                                 
 




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